Ich hatte ja schon nicht mehr daran geglaubt, aber irgendwie war es am 28.06. dann doch so weit: nach rund 2 Monaten Vorbereitung einschließlich MRT aller Hirnhäute (Kopf und komplettes Rückenmark), einem komplett über den Haufen geworfenen Bestrahlungsplan und zahlreicher organisatorischer und anderer Widrigkeiten stand dann doch endlich die erste Bestrahlung an. Ihr werden nach derzeitigem Stand mindestens 21 weitere folgen, wobei die ursprünglich geplante Strahlendosis von 54 Gray nicht erreicht wird. Bestrahlt wird der gesamte “Fundort” des ursprünglichen Tumors, um etwaige im MRT unsichtbare Tumorzellen zu zerstören und neues Tumorwachstum zu verhindern.
Im Fortgang der Therapie erwarten mich Hautreizungen sowie Entzündungen von Luft- und Speiseröhre und damit einhergehend Schluckbeschwerden, die sich allerdings alle kurz nach Behandlungsende wieder zurückbilden sollten. Ggf. kommt es im Bestrahlungsbereich zu Haar- und damit auch Bartausfall. Auch der Verlust des Geschmackssinns gehört zu den wahrscheinlicheren, vorübergehenden Kollateralschäden.
Nach Tag 1 steht fest, dass die Prozedur rund 10 Minuten in Anspruch nimmt, von denen der Großteil für die Ausrichtung des Geräts gebraucht wird. Die aus einer Art Plastik bestehende Maske zur Fixierung des Kopfes liegt sehr eng an und drückt dementsprechend auf Nase, Oberlippe, Kehlkopf, Brust und Schultern. Der “Feind” ist hier Klaustrophobie, denn für hektische Atmung sind die Maschen des netzartigen Konstrukts sicher nicht durchlässig genug. Die Prozedur selbst ist schmerzlos und geräuscharm.