In dein Betragen – Welt,
In deinen Beutel – Geld,
Witz unter deinen Hut,
Feuer in dein Blut – Ist der Wunsch nicht gut?
Georg Christoph Lichtenberg (1742-99), dt. Aphoristiker u. Physiker
Sebastian's thoughts on life and worse
In dein Betragen – Welt,
In deinen Beutel – Geld,
Witz unter deinen Hut,
Feuer in dein Blut – Ist der Wunsch nicht gut?
Georg Christoph Lichtenberg (1742-99), dt. Aphoristiker u. Physiker
Ein neues Jahr hat seine Pflichten,
ein neuer Morgen ruft zur frischen Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spät.
Johann Wolfgang von Goethe
Lasst uns gehen mit frischem Mute
in das Neue Jahr hinein!
Alt soll unsre Lieb’ und Treue,
neu soll unsere Hoffnung sein
Hoffmann von Fallersleben
Diese Geschichte spielt im alten Persien. Es war an der Zeit, das Neujahrsfest vorzubereiten. Der König wies seine Leute an:
“Ich möchte, daß es ein wirklich königliches Fest wird. Die Gästeliste soll überquellen von illustren Persönlichkeiten. Die Tische sollen sich biegen unter Delikatessen, und der Wein soll nur aus erlesenen Trauben und besten Jahrgängen bestehen.”Die Mitarbeiter schwärmten aus und brachten aus allen Landesteilen nur das Köstlichste. Aber der König war nicht zufriedenzustellen.
“Im letzten Jahr habe ich ein durch nichts zu überbietendes Fest gegeben. Aber die ganze Stadt sprach nur von dem Fest bei Ramun, dem Maler. Da wurde getrunken und gelacht die ganze Nacht bis zum Nachmittag des nächsten Tages. Im Jahr davor war es dasselbe. Ebenso im Jahr davor und davor. Einmal muß es mir doch gelingen, diesen Wurm zu übertrumpfen, denn ich, ich bin der König.”Einer der Mitarbeiter, ein kluger Mann, verneigte sich tief und fragte:
“Mein König, habt Ihr je mit dem Maler gesprochen? Es muß doch einen Grund geben, warum die Leute sein Fest so lieben, obwohl sie in schäbiger Hütte ihre mitgebrachten Happen essen und den billigsten Wein trinken müssen.”
Der König nickte stumm und sagte:
“Gut, schafft mir diesen Ramun heran.”Und so geschah es.
“Warum lieben die Menschen so dein Neujahrsfest?” fragte der König.
Worauf der Maler:
“Wir sind Freunde und brauchen einander – aber mehr brauchen wir nicht. Deshalb sind wir reich.”
“Ihre Majestät lassen allen guten Offizieren vielmals zum Neuen Jahr gratulieren und wünschen, daß sich die übrigen so betragen, daß Sie ihnen künftig auch gratulieren können.”
Neujahrswunsch des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II. kurz nach seinem Amtsantritt an die Offiziere, 1787
Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so daß der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Eßlöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit.
Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808), Mutter v. Johann Wolfgang von Goethe