Die billige Anspielung auf den Titel eines in diesem Jahr erschienen Films mit Moritz Bleibtreu sei mir verziehen – dieser Eintrag beschäftigt sich mit jüngsten Veränderungen des ergebenen Verfassers dieser Zeilen.
Früher, in der guten alten Zeit, antwortete ich auf die Frage „Wie geht’s?“ üblicherweise mit einem lapidaren „passt schon“ – gleichbedeutend mit „geht so“, aber oft auch mit „lass mich in Ruhe“. In letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, dass ich die gleiche Frage ohne nachzudenken immer wieder mit „gut, sogar sehr gut“ beantworte. Das wäre für sich genommen schon bemerkenswert, wird aber noch verstärkt angesichts der Tatsache dass ich unverändert auf einen Rollstuhl angewiesen bin und diesen auch absehbar zur Fortbewegung brauchen werde.
Abgesehen davon, dass ich mich dennoch nie so wohl in meiner Haut fühlte soweit ich mich zurück erinnern kann, ist der ausschlaggebende Faktor ein in einem wesentlich Punkt geändertes Denkmuster: anstelle der für mich typischen negativen Grundhaltung habe ich mich mit einigem Erfolg an eine positivere Herangehensweise gewöhnt: jeden Tag bemühe ich mich um die Erinnerung an 5 positive Ereignisse des Tages – wertvoll sind hier vor allem „interpretationsfähige“ Erlebnisse, also solche, die positiv oder negativ angesehen werden können. Rund wird das Konzept, wenn man diese Technik mit Erfolg einsetzen kann, auch um einsetzende oder bestehende Stimmungstiefs zu kontern.
Dieser veränderte Blickwinkel ist die vermutlich gravierendste, aus dem Klinikaufenthalt resultierende Veränderung – zumindest soweit es um nicht äußerlich erkennbare Dinge geht.