Die Tumor-Situation

Am 15. September 2010 erhielt ich eine verheerende Diagnose: Im MRT hatte sich ein Tumor in meinem Rückenmarkskanal gezeigt. Der Tumor, zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Typs, dehnte sich vom dritten bis zum sechsten Nackenwirbel aus. Zu diesem Zeitpunkt war noch unklar, ob der Tumor Krebs bedeutete oder nicht und ob er sich im Rückenmark befand oder darum herum wuchs. Es stand lediglich fest, dass

  • die Beweglichkeit meiner beiden Arme seit Februar beständig abgenommen hatte, bis an den Punkt, an dem sie kaum noch zu gebrauchen waren. Meine Beine funktionierten noch, zeigten aber bereits erste Anzeichen von Unsicherheit.
  • Der Tumor würde meine Atmung beeinflussen, was letztendlich weniger als 6 Monate in der Zukunft meinen Tod zur Folge hätte.
  • Weniger als 3 Monate in der Zukunft wäre ich querschnittgelähmt gewesen.

Am 29. September, in einem neurochirurgischen Eingriff der beinahe 12 Stunden dauerte, konnte der Tumor vollständig entfernt werden.

  • Weil der Tumor entfernt werden konnte, konnten auch die Teile der Nackenwirbel, die abgetrennt worden waren, um das Rückenmark freizulegen, wieder vollständig eingesetzt werden. Die Alternative wäre eine destabilisierte oder teilweise versteifte Wirbelsäule gewesen.
  • Eine erste histologische Überprüfung des Tumors ergab seine Gutartigkeit (Typ Ependimom WHT°II). Es ist wohl eine der kleinen Ironien des Lebens, dass selbst etwas gutartiges schwere Lähmungen und den Tod zur Folge haben kann.
  • Mein Rückenmark wurde während des Eingriffs nicht verletzt, so dass wohl alle neurologischen Strukturen im Laufe der Zeit vollständig genesen werden.

Der großartigen Leistung des Chirurgen und seines Teams verdanke ich mein Leben und die Chance auf vollständige Genesung: Vielen Dank Professor Dr. Ganslandt von der Uniklinik Erlangen.