Ich bin Septemberfan

Wenn man Schüler ist, zumindest in Bayern, ist September irgendwie Mist. Knapp die Hälfte des Monats hat man den drohenden ersten Tag des neuen Schuljahres vor Augen, die zweite Hälfte des Monats quält man sich dann mit organisatorischem Chaos in der Schule und außerhalb, mit Büchern, Heften, Ordnern, deren Besorgung und Unterbringung.
Wenn man arbeitet, hat man vielleicht ein paar Wochen frei – oder aber nicht mal einen Tag, weil man schon im Juni, Juli oder August frei hatte.
Als (bayerischer) Student hat man den gesamten Monat zumindest vorlesungsfrei.
Vor allem aber macht den September aus, dass er im Normalfall schon deutlich eher in Richtung Herbst als Sommer steuert, was die Temperaturen angeht. So auch heute abend. Anstatt noch um 21 Uhr mit der Hitze zu kämpfen, sah man an den wenigen Spaziergängern schon eher lange Oberteile. Überhaupt erfreulich: eher wenig Leute unterwegs, keine grillenden Schnapsleichen am Wegesrand, sehr wenig ausflügelnde Radfahrer…
Ich bin jedenfalls vor einigen Minuten von einem sehr netten, angenehmen Septemberabend zurückgekommen und jetzt etwas irritiert. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten überlege ich, ob es an der Zeit ist, “liebgewonnene” Überzeugungen über Bord zu werfen und sich mal etwas offener zu zeigen.

Ich glaube, ich muss zum Arzt.