Sonntag, 23. Januar 2011
Therapiefreier Sonntag, während meines Klinikaufenthalts immer ein “mies drauf”-Tag, brachte in dieser Woche einen Moralschub. Zum ersten Mal seit der OP, zum ersten Mal seit vier Monaten wieder nach Hause. Vertraute Landschaft, vertraute Straßen, vertraute Wohnblöcke – Heimat. Verlassen hatte ich das Haus auf einer Trage, den Ort im Krankentransport. Zurück kam ich im Kombi meiner Eltern und es waren meine eigenen Beine die mich die Treppe hinauf und dann durch die Haustür trugen. Ungelenk zwar, aber doch mit eigener Muskelkraft – ein unerwartetes Gefühl des Erfolgs.
Das Programm für meine letzten 9 Tage Klinikaufenthalt ist klar umrissen: mehr Sicherheit beim ‘Laufen ohne Hilfsmittel, mehr Sicherheit bei Wendemanövern, um zum Beispiel besser mit der Wendeltreppe klar zu kommen, mehr Sicherheit, mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, denn trotz physischer Mehrbelastung und innerer Anspannung hat mein Körper mich erneut nicht im Stich gelassen.
Nach diesem Sonntag sehe ich meiner endgültigen Heimkehr jedenfalls gelassener entgegen. Die baulichen Unzulänglichkeiten des Gebäudes werden mich außerdem förmlich zwingen schnell das Laufen wieder zu lernen.